K: Neonazi-„Kameradschaft Walter Spangenberg“ verboten (ergänzt)

Posted on 10. Mai 2012 von


KÖLN – NRW-Innenminister Ralf Jäger hat heute die Kölner Neonazi-„Kameradschaft Walter Spangenberg“ verboten.

Wie die Kölner Polizei mitteilte, wurden am frühen Morgen Wohnungen im Raum Köln/Bonn sowie im Ruhrgebiet durchsucht, außerdem Zellen in rheinland-pfälzischen Justizvollzugsanstalten. In Rheinland-Pfalz sitzen Neonazis ein, die im März bei einer Razzia gegen das „Aktionsbüro Mittelrhein“ festgenommen worden waren.

Als führender Kopf der „Kameradschaft Walter Spangenberg“ gilt der ebenfalls seit Mitte März wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung in Untersuchungshaft sitzende Axel Reitz.

Nationalsozialismus glorifiziert

Das NRW-Innenministerium hat inzwischen das Verbot der Neonazigruppe begründet. Die Mitglieder der „Kameradschaft Walter Spangenberg“ „glorifizieren den verbrecherischen Nationalsozialismus, lehnen unsere Rechtsordnung ab und wollen ein viertes großdeutsches Reich“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. Ideologische Grundlagen der Kameradschaft seien Hitlers „Mein Kampf“, das Parteiprogramm der NSDAP von 1925 und die Sturmabteilung (SA). Im Internet habe sie mit fremdenfeindlichen, rassistischen und antisemitischen Parolen gehetzt.

Reitz aus Haft entlassen

Axel Reitz, der Anführer der nach einem SA-Mann benannten Kameradschaft, sei heute aus der Untersuchungshaft entlassen worden, berichtete das Ministerium. Er habe gemeinsam mit zwei führenden Kameradschaftsmitgliedern mit der kriminellen Vereinigung „Aktionsbüro Mittelrhein“ zusammengearbeitet und Gewalttaten begangen. „Die jetzt verbotene Kameradschaft ist gefährlich. Deshalb haben wir sie zerschlagen. Wir mussten handeln, damit Axel Reitz nach seiner Haftentlassung seine extremistischen Umtriebe nicht wieder in den gewohnten Strukturen aufgreifen kann“, erklärte Innenminister Ralf Jäger.

14 Kameradschaftsmitglieder

Zeitgleich hätten heute Morgen Polizeibeamte in NRW und Rheinland-Pfalz die Wohnungen und Haftzellen der 14 Kameradschaftsmitglieder in Bocholt, Bonn, Dortmund, Erftstadt, Frankenthal, Frechen, Koblenz, Köln und Wöllstein durchsucht. Das Vereinsvermögen und die Symbole wurden beschlagnahmt. (red.)

 

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