NRW: Aus „pro NRW“ wird „Pro Bewegung/Pro NRW“

Posted on 21. Dezember 2010 von


Leverkusen – „Pro NRW“ soll im neuen Jahr einen neuen Namen erhalten. Dies hat der Vorsitzende der Rechtspopulisten, Markus Beisicht, in einem Interview verraten. Zugleich versucht er sich in dem Gespräch mit einer „pro“-nahen Internetplattform als energischer Politiker zu präsentieren, dessen Geduld im Umgang mit anderen Rechtsaußenparteien, die seinem Liebeswerben nicht nachgeben mögen, ein Ende hat.

Mit einer Namensergänzung wolle seine „Bürgerbewegung“ einen „bundesweiten Anspruch“ deutlich machen, ließ Beisicht durchblicken. Allerdings soll der neue Name nicht „pro Deutschland“ lauten, was bei solchen republikweiten Ambitionen naheliegend gewesen wäre. Statt dessen soll die Partei künftig „Pro Bewegung/Pro NRW“ heißen.

Als Kern „einer neuen freiheitlichen Bewegung“, die 2014 erstmals bei der Europawahl auf den Stimmzetteln stehen soll, bezeichnete er seine „Pro Bewegung“, die „Republikaner“ sowie Alfred Mechtersheimers „Deutschlandbewegung“. Wenig freundlich ging Beisicht mit anderen Gruppen und Personen um, deren Begeisterung für eine solche neue Rechtsformation (noch) nicht so groß ist. Dazu zählen u.a. „Die Freiheit“, „Bürger in Wut“, die DSU oder der Ex-CDU-Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche. Er sei, erklärte Beisicht, „auch etwas sauer, dass viele Beteiligte lieber einen auf Sekte machen, statt sich verantwortungsvoll einzubringen“. Dass sich einige Leute im Moment auf einem politischen Selbsterfahrungstrip befänden, das sei „nur noch lachhaft“. Er habe „keine Lust mehr“, sich damit zu beschäftigen, und „absolut keinen Grund, mich mit Sektierern zu befassen“.

Beisicht verteidigte die Praxis, ehemalige NPDler bei „pro NRW“ aufzunehmen. Zuletzt war auch in rechten Kreisen wiederholt das Engagement des früheren NPD-Bundesvorstandsmitglieds Andreas Molau und des früheren Ennepetaler NPD-Stadtrats Andre Hüsgen bei „pro NRW“ kritisiert worden. Beisicht sagte, er werde eine „politische Stigmatisierung jedweder Art“ nicht mitmachen. Er finde es „schäbig, dass man Menschen aus politisch opportunistischen Gründen ihre Vergangenheit vorhält, um sie aus dem Verkehr zu ziehen“.

Noch nicht ausgestanden sind offenbar die Differenzen zwischen Beisicht und dem „pro Deutschland“-Vorsitzenden Manfred Rouhs. Wie berichtet*, soll Rouhs dazu gedrängt werden, sich politisch auf Berlin zu konzentrieren und sein Stadtratsmandat in Köln abzugeben. Beisicht zufolge verfüge man zwar jetzt über ein Wahlkampfkonzept für die Abgeordnetenhauswahl in der Hauptstadt. Ansonsten habe sich aber „noch nicht viel Neues ergeben“. (ts)

* https://nrwrex.wordpress.com/2010/12/14/kb-rouhs-soll-zum-ruckzug-aus-koln-gedrangt-werden/

und

https://nrwrex.wordpress.com/2010/12/16/kb-druck-auf-%e2%80%9epro-deutschland%e2%80%9c-chef-wird-starker/

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