D: Gründungsveranstaltung der „Jungen Alternative“ NRW am 16. Februar

Posted on 27. Januar 2014 von


DÜSSELDORF – Aktivisten aus der „Alternative für Deutschland“ (AfD) kündigen die Gründung eines NRW-Landesverbandes der Jugendorganisation „Junge Alternative“ an. Die Gründungsveranstaltung soll am 16. Februar im Düsseldorfer „A&O Hostel“ stattfinden. Bereits heute bestehen Bezirksverbände der „Jungen Alternative“ in Köln-Bonn und in Münster sowie Kreisverbände in Aachen und in Paderborn. Weitere Untergliederungen befinden sich angeblich ebenfalls in Gründung.

Nationalliberale aus der FDP

Der Landesbeauftragte der AfD für den Aufbau der „Jungen Alternative“ NRW, Sven Tritschler, kommt – wie so mancher Aktivist der Partei – aus der FDP. Tritschler ist dort eine Zeitlang Bundesvorsitzender des „Stresemann Clubs“ gewesen, eines innerparteilichen Zusammenschlusses des nationalliberalen FDP-Flügels. Dieser Parteiflügel erwies sich bereits in den 1990er Jahren als Personalquelle für eine Partei rechts des etablierten Parteienspektrums, nämlich den „Bund freier Bürger“, der damals unter anderem gegen den Euro mobil machte und damit auch  Nationalliberale aus der FDP für sich gewinnen konnte. Ansonsten machte der „Bund freier Bürger“ vor allem durch Rechtsaußen-Kontakte von sich reden. Sven Tritschler ist bereits „1. Wahlkampfleiter“ des AfD-Stadtverbandes Köln und Beisitzer im Vorstand des „Junge Alternative“-Bezirksverbandes Köln-Bonn.

Pressebeauftragter in Köln

Im Vorstand des „Junge Alternative“-Bezirksverbandes Köln-Bonn ist zudem Carlo Clemens als Beisitzer aktiv. Clemens, zugleich „Beauftragter für Presseangelegenheiten“ im Vorstand des AfD-Stadtverbandes Köln, macht sich seit Jahren als Autor diverser Rechtsaußen-Publikationen einen Namen. Clemens schrieb seit 2008 einige Jahre lang für die ultrarechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“, deren „Jungautorenwettbewerb“ er 2009 gewann. 2010 beschwerte er sich in der rechten „Preußischen Allgemeinen Zeitung“ über das „Integrations- und Diversitätskonzept“ der Stadt Frankfurt am Main: Frankfurt solle, beklagte er, „zur Pionierstadt eines neuen Verständnisses von Multikulturalismus werden“. Bis heute schreibt Clemens regelmäßig für die Internetpublikation „Blaue Narzisse“, die in der Tradition der „Konservativen Revolution“ steht, einer antidemokratischen Strömung aus der Zeit der Weimarer Republik, die nach Ansicht von Fachleuten dem Nationalsozialismus den Weg bereitete. Die „Konservative Revolution“ sei „für uns … sehr wertvoll“, erklärte Clemens 2011 in einem Interview mit der Kölner Website „Die Pickelhaube“: „Wieso nicht darauf zurückgreifen? Weil die Herren damals keine lupenreinen Demokraten zivilgesellschaftlicher Provenienz waren?“ Zuletzt berichtete Clemens für die „Blaue Narzisse“ über den „Zwischentag“, ein im Oktober in Berlin abgehaltenes Vernetzungstreffen diverser Organisationen der äußersten Rechten.

Bezirksvorstand Münster

Ein weiterer Rechtsausleger ist im Bezirksverband Münster der „Jungen Alternative“ aktiv. Auf einem von der AfD veröffentlichten Foto der Gründungsversammlung am 6. Januar 2014, das den Bezirksvorstand zeigen soll, ist unter anderem Philipp Döbbe zu sehen. Der junge Mann aus Münster bewegt sich zum einen in Kreisen fundamentalistischer Abtreibungsgegner, zum anderen betätigte er sich zeitweise für die lokale PI-Gruppe Münster, in der sich AutorInnen und UnterstützerInnen des rassistisch hetzenden Blogs „Politically Incorrect“ (PI) zusammen geschlossen haben. Mehrmals hielt die Gruppe gemeinsam mit der „Bürgerbewegung Pax Europa“ Infostände in der Münsteraner Innenstadt ab.

Posted in: Allgemeines