BI: Ideologieschmiede rechts außen

Posted on 26. November 2010 von


Bielefeld – Für den 27. und 28. November kündigt die „Burschenschaft Normannia-Nibelungen zu Bielefeld“ ihre „6. Ideenwerkstatt“ an.

Bei den Ideenwerkstätten handelt es sich um Seminare, die einerseits das Ziel verfolgen, eine Theorie- und Strategiebildung in der extremen Rechten voranzutreiben, andererseits durch bekannte Referenten aus der „Mitte der Gesellschaft“ aber auch Reputation und Anerkennung einwerben sollen. Zu den Referenten aus der extremen Rechten zählten in der Vergangenheit Gerhoch Reisegger, Rogalla von Bieberstein, Sascha Jung und Sigurd Schulien.

Sechs „Bildungs- und Medienexperten“ sind diesmal zum Thema „Die Informations- und Wissensgesellschaft – Zwischen Risiken und neuen Möglichkeiten“ angekündigt. Drei werden von den Veranstaltern bisher namentlich benannt: Felix Menzel, Prof. Dr. Harald Seubert und Daniel Flachshaar.

Menzel ist Mitgründer der rechtsintellektuellen Schülerzeitung „Blaue Narzisse“, der sich inzwischen im Umfeld des „Instituts für Staatspolitik“ bewegt. Der 43-jährige Harald Seubert ist Ordinarius für Kulturphilosophie und Ideengeschichte des deutschen Sprachraums an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen. Seubert gilt als Grenzgänger zwischen Konservatismus und den antidemokratischen Denkern der sogenannten „Konservativen Revolution“.

Mit dem dritten genannten Referenten, Daniel Flachshaar von der Piratenpartei, ist es den „Normannen“ gelungen, einen Aktivisten der Vereine „Mehr Demokratie e.V.“, „AK Vorratsdatenspeicherung“ und „AK Zensur“ zu engagieren. Ein besonderer Coup: Kann jemand, der sich gegen Zensur engagiert, seinen Vortrag absagen oder ist nicht auch das bereits „Zensur“?

Über die Frage von Flachshaars Teilnahme an der „Ideenwerkstatt“ wird im Forum der Piratenpartei inzwischen rege diskutiert. „Ich wäre sehr dafür das er dahingeht und sich dann dort gegen Rechtsextremismus positioniert“, meint einer der dort Diskutierenden. Ein anderer schreibt: „Ich kann nur darauf drängen: entweder er sagt seinen Auftritt ab und distanziert sich klar von diesen Burschis (und erläutert, warum er da zugesagt hat!) oder er muss eine demokratische Partei wie die Piraten verlassen!“

Flachshaar selbst meldete via Twitter: „Mir wurde es nur netzpol. Disk. verkauft. Werde entsprechende Konsequenzen ziehen.“ (A.F.)

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