NRW: Kölner Neonazis geben sich mit NPD-Erklärung zu Spitzelvorwürfen nicht zufrieden

Bochum/Köln – Auch nach der Vertrauenserklärung der NRW-NPD für ihr Landesvorstandsmitglied Melanie Händelkes * ist der Streit mit Teilen der „parteifreien“ Neonazis nicht beigelegt. „Mit einem Landesverband, in dem Spitzel geduldet werden und Lügen an der Tagesordnung sind, kann und darf es keinerlei Zusammenarbeit geben“, erklärten die „Freien Kräfte Köln“ am Freitag.

Die Kölner Neonazis halten Händelkes für eine (zumindest frühere) Staatsschutz-Informantin.** Sie kritisieren, dass der Landesvorstand versuche, die über sein neues Mitglied „publik gemachten erhellenden Informationen“ als „unbelegte Denunziationsversuche“ vom Tisch zu wischen. Sie bemängeln außerdem, der Vorstand erwecke den Eindruck, dass die Händelkes-Kritiker „belastende Unterlagen“ hätten vorlegen wollen. Vielmehr hätten die mit „ihrer Spitzeltätigkeit persönlich in Berührung gekommenen Aktivisten unmißverständlich deutlich gemacht, daß man sich nicht mehr im Besitz der Unterlagen befindet“. Akten, die Händelkes „unzweifelhaft“ belasten würden, seien nach zwölf Jahren mittlerweile vernichtet worden.

Schon vor Monaten seien der NPD-Landesvorsitzende Claus Cremer und der damalige Landesvorstand auf den Fall aufmerksam gemacht worden, erklären die „parteifreien“ Neonazis aus der Domstadt weiter. Eine Reaktion darauf sei jedoch nicht erfolgt. „Anscheinend haben Claus Cremer und der von ihm geführte Landesverband der NPD ein anderes Verhältnis zu Spitzeln und Verrätern als die freien nationalen Zusammenhänge.“

Auch der Verweis auf eine von Händelkes abgegebene eidesstattliche Versicherung sei nicht viel mehr als ein leicht zu durchschauendes Täuschungsmanöver: „Die eidesstattliche Versicherung besagt lediglich, dass sie momentan nicht für staatliche Organe arbeitet und für diese keine Informantentätigkeit ausführt, nicht aber dass sie in der Vergangenheit noch nie für solche Tätigkeiten zur Verfügung gestanden hat.“ Die NPD wolle „mit gezielten Desinformationen von einem ihrer Kernprobleme ablenken“. (ts)

* https://nrwrex.wordpress.com/2010/11/03/nrw-npd-spricht-vorstandsmitglied-handelkes-frei/

** https://nrwrex.wordpress.com/2010/09/24/nrw-npd-landesvorstand-nun-auch-mit-%e2%80%9espitzel%e2%80%9c-problem-2/

Verschlagwortet: Claus Cremer, Freie Kräfte Köln, Melanie Händelkes, NPD, Staatsschutz

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