ME: Rund 150 Neonazis demonstrieren in Neviges – NPD-Redner will „bis aufs Blut gegen die Überfremdung kämpfen“

Posted on 30. Oktober 2010 von


Velbert – Ein Redner, der von einer „Multi-Kulti-Kanakenrepublik“ schwadroniert, sein braunes Fußvolk, das „Ausländer raus“ grölend durch die Straßen zieht, ein Neonazi, der am Zielort der Demo die Parole „Macht dem Gesindel richtig Dampf: Straßenkampf, Straßenkampf!“ vorgibt: Velbert-Neviges erlebte heute Mittag eine etwa zweieinhalbstündige Demonstration von etwas mehr als 150 Neonazis.

Unter dem Motto „Multikultur ist sozialer Krieg“ zogen die Neonazis aus dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land vom Bahnhof in Neviges zum S-Bahn-Haltepunkt Rosenhügel. Den ungebremst rassistischen Tonfall, der die Veranstaltung prägte, hatte spätestens der zweite Redner bei der Auftaktkundgebung vorgegeben: Manfred Breidbach, stellvertretender Vorsitzender des NPD-Kreisverbands Düsseldorf/Mettmann und Vorsitzender seiner Partei in der Landeshauptstadt.

Breidbach wetterte gegen eine „multikulturelle Pest“, warnte vor einer „Rassenmischung“ und forderte sein Publikum dazu auf, es solle „bis aufs Blut gegen die Überfremdung kämpfen“ und so „unsere Rasse vor dem Untergang bewahren“. Überraschend war es dann nicht, dass Breidbach seine Rede mit einem Zitat des NSDAP-Propagandisten Julius Streicher beendete: „Ein Volk, das nicht auf die Reinheit seiner Rasse achtet, geht zugrunde.“ Streicher, so erläuterte der NPDler dem geschichtlich weniger beflissenen Teil seiner Zuhörerschaft, habe „in Deutschlands großer Zeit gewirkt“.

Neben Breidbach traten als Redner der Veranstalter der Demonstration, Axel Reitz aus Pulheim, sowie Paul Breuer aus Köln, Sven Skoda aus Düsseldorf und ein Neonazi aus Velbert auf. (ts)

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