DO: Die DVU und ihre Neonazi-Kandidaten

Posted on 25. Juli 2009 von


Dortmund – Glaubt man der Dortmunder NPD, so stammt mehr als die Hälfte der von der DVU nominierten Direktkandidaten für die Stadtratswahl am 30. August „aus dem direkten Umfeld der Neonaziszene“. Außerdem sei ein DVU-Ratskandidat Mitglied der Waffen-SS gewesen.

Mit dieser Information wartet die mit der DVU mittlerweile tief zerstrittene NPD Dortmund im extrem rechten Internetportal „Altermedia“ auf. Eine Distanzierung von der Neonaziszene beabsichtigt der Autor damit freilich nicht – schließlich ist auch die NPD auf die Unterstützung aus diesen Kreisen angewiesen und könnte sich daher keine solchen Absetzbewegungen erlauben. Belegt werden soll mit der Aussage stattdessen die Unglaubwürdigkeit der DVU, deren Vorsitzender Matthias Faust sich verbal gegen den „haltlosen Versuch“ wehrt, „die DVU in die Nähe neonazistischer Agitatoren zu rücken“, und behauptet, „die politische Ideologie des Nationalsozialismus mit allem Nachdruck“ abzulehnen.

„Die DVU lügt, das sich die Balken biegen!“, kontert die NPD Dortmund solche Erklärungen. Bei den „Stammtischen“ der DVU hätten sich zwar Mitglieder der „Deutschen Volksunion“ darüber beklagt, „daß ein ,Skinhead’ aus Personalmangel die DVU in einer Bezirksvertretung“ vertrete. Als „Wahlkampfhelfer, oder Lückenfüller der Kandidatenliste, sind sie der DVU jedoch nützlich und offenbar gut genug, denn mindestens 21 der 41 Kandidaten der DVU stammen aus deren Umfeld“.

Mit jenem „Skinhead“-Bezirksvertreter der DVU ist offenbar Patrick Brdonkalla von der Skinhead-Front Dorstfeld gemeint, der nach den Attacken von Neonazis auf eine 1.-Mai-Demonstration des DGB in Dortmund festgenommen wurde. Der DVU-Repräsentant in der Bezirksvertretung Innenstadt-West soll außerdem im Umfeld eines Neonazi-Aufmarschs im Februar in Dresden einem Bericht der Westfälischen Rundschau zufolge Gegendemonstranten zusammengeschlagen haben. Auf jene Aktion angesprochen, hatte der DVU-Fraktions- und -Landesvorsitzende Max Branghofer seinerzeit erklärt, er halte es für möglich, dass dies eine Presselüge gewesen sei und „ausländische Mitbürger” mit der Gewalt angefangen hätten. (ts)

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