Tipp: „Wege des Gedenkens – Erinnerungsorte an den Nationalsozialismus in NRW“

Posted on 21. Februar 2011 von


Oberhausen – Das Zeitschriftenprojekt „Lotta – antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen“ hat eine 180-seitige Sonderausgabe in Buchform mit dem Titel „Wege des Gedenkens. Erinnerungsorte an den Nationalsozialismus in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht.

In Nordrhein-Westfalen sind in den vergangenen 30 Jahren über 20 Gedenkstätten und Erinnerungsorte entstanden, die zur Auseinandersetzung mit Verfolgung, Täterschaft, Widerstand und Alltag im Nationalsozialismus anregen. Auch wenn sich einige dieser Erinnerungsorte mittlerweile zu anerkannten Museen und Lernorten entwickelt haben, so war doch ihre Entstehungsgeschichte mit langwierigen Auseinandersetzungen verbunden. Vielerorts war ein „Druck von unten“, von Überlebenden, Angehörigen sowie Geschichts- und Antifa-Initiativen notwendig, um lokale Widerstände aufzubrechen.

Die Artikel der Sonderausgabe behandeln sowohl diese Umstände der Entstehung als auch die Rolle der historischen Orte im NS. Exemplarisch werden zudem die pädagogischen Angebote von zehn ausgewählten Erinnerungsorten vorgestellt, unter ihnen das NS-Dokumentationszentrum in Köln, die Alte Synagoge Essen und die Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Stalag VI K Senne bei Stukenbrock in Ostwestfalen.

Ergänzt werden die Artikel durch fünf exklusive Interviews. Clemens Heinrich, Leiter der Gedenkhalle Oberhausen, berichtet über seine Arbeit. Malle Bensch-Humbach erzählt von den Auseinandersetzungen um die Einrichtung einer Gedenkstätte im ehemaligen Gestapo-Gefängnis in Köln. Volker Kohlschmidt zeigt die Erfolge und Probleme der Arbeit seiner Initiative im ostwestfälischen Wewelsburg auf. Ein Antifa-Aktivist stellt die Arbeit des „Antifa Work Camps Stukenbrock“ vor. Über die Gestaltung von Ausstellungen und Gedenkorten äußert sich Professor Norbert Nowotsch.

In einem den Band abschließenden Interview entwickelt der Leiter des „Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten in NRW“ und Gründungsdirektor des Münsteraner Geschichtsorts „Villa ten Hompel“, Professor Dr. Alfons Kenkmann, einige Perspektiven der NS-Gedenkstätten in NRW.

Die „Lotta“-Sonderausgabe ist für 6 Euro (plus 1 Euro Versandkosten) über E-Mail: lotta-vertrieb@nadir.org zu beziehen. Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite http://projekte.free.de/lotta. Dort ist auch der einführende Artikel „Einzelkämpfer der Erinnerung? Entstehung, Probleme und Perspektiven der NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen“ als kostenloser Download abrufbar: http://projekte.free.de/lotta/pdf/42/l42_einleitung.pdf.

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