KREIS LIPPE – „Kein belastendes Material“ hat eine Hausdurchsuchung bei einem 92-Jährigen aus dem Landkreis Lippe zutage gefördert, der ab Anfang 1942 als SS-Mann im Vernichtungslager Auschwitz im Einsatz war. Das berichtet die Staatsanwaltschaft Dortmund. Der Mann stehe „in Verdacht“, an der „Tötung nach Auschwitz deportierter oder dort inhaftierter Menschen beteiligt gewesen zu sein“, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde.
Dünne Beweislage
Bereits Ende Januar war über Ermittlungen gegen drei mutmaßliche NS-Verbrecher berichtet worden, die wahrscheinlich ebenfalls im Vernichtungslager Auschwitz eingesetzt waren. Die Beweislage sei „dünn“, wird der zuständige Oberstaatsanwalt Andreas Brendel von der Zentralstelle für die Aufarbeitung von NS-Gewaltverbrechen bei der Staatsanwaltschaft in Dortmund zitiert. Dies gelte auch für zwei ehemalige SS-Männer, die am 10. Juni 1944 in Oradour-sur-Glane gewesen sind. An diesem Tag ermordeten dort deutsche Einheiten 642 Einwohner des kleinen französischen Dorfes. Auch in diesem Falle sei die Beweislage „sehr dürftig“, heißt es bei der Staatsanwaltschaft; mit Urteilen gegen die Männer, die mutmaßlich an dem Massaker beteiligt waren, dies jedoch abstreiten, sei daher nicht zu rechnen.
Posted on 25. Februar 2014 von redax1