GM: „Europäische Aktion“ als „Wanderzirkus“

Posted on 13. Februar 2014 von


GUMMERSBACH – Die „Europäische Aktion“, die 2010 von einem Holocaust-Leugner gegründet wurde und kürzlich einen „Stützpunkt“ im Oberbergischen Kreis gebildet hat (NRW rechtsaußen berichtete), kündigt Aktivitäten in Osteuropa an. Auf ihrem dritten deutschen „Gebietsleitertreffen“ sei das Vorhaben präsentiert worden, mit einem „Wagenkorso … nach Art eines Wanderzirkus“ mehrere „Länder des ehemaligen Ostblocks“ zu bereisen, berichtet der deutsche Leiter der Organisation, der langjährige NPD-Mann Rigolf Hennig. Glaubt man den Angaben der „Europäischen Aktion“, dann verfügt sie bereits über Kontakte in mehrere osteuropäische Länder. Mit ihren „dort vorhandenen Mitstreitern“ wolle man nun Werbeveranstaltungen organisieren „bis hin zu einem groß angelegten Europafest“, heißt es in einem Bericht von dem „Gebietsleitertreffen“.

Bereit für den Notstand

Ihrer Ausdehnung misst die „Europäische Aktion“ hohe Dringlichkeit bei, weil ihre Aktivistinnen und Aktivisten der Auffassung sind, es stünden beinahe apokalyptische Umbrüche unmittelbar bevor. Eis bleibe „uns nicht mehr allzuviel Zeit …, bis es zu einschneidenden Ereignissen kommt, vom wirtschaftlichen Zusammenbruch bis zum möglichen großen Krieg“, schreibt ihr deutscher Leiter Rigolf Hennig. „Denkbar wäre ggf. ein Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, sodaß dann Notstandsmaßnahmen greifen müssen, auf die wir uns vorbereiten. Das gilt für die kleinen Kreisläufe ebenso wie für unser Land als Ganzes.“ Die „Europäische Aktion“ will bis dahin „überall umgehend einsatzbereit“ sein.

Die „Russlanddeutschen Konservativen“

Spätestens seit 2011 steht die „Europäische Aktion“ in engem Kontakt zu einer Clique extrem rechter Russlanddeutscher aus Nordrhein-Westfalen, die seit einigen Jahren unter Bezeichnungen wie „Die Russlanddeutschen Konservativen“ oder „National-Konservative Bewegung der Deutschen aus Russland“ politische Aktivitäten entfalten. Auf ihren „Jahrestagungen“ treten immer wieder bekannte Rechte auf, darunter Holocaust-Leugner (NRW rechtsaußen berichtete hier und hier). Spekulationen, sie könnten an der Gründung des oberbergischen „Stützpunktes“ der „Europäischen Aktion“ beteiligt sein, werden dadurch genährt, dass der Bericht über die „Stützpunkt“-Gründung und inzwischen auch einige weitere Texte der „Europäischen Aktion“ auf deren Website in russischer Sprache veröffentlicht wurden.

„Kulturell fremde Völker“

Ergänzend zu ihren Plänen, sich nach Osteuropa auszudehnen, hat die „Europäische Aktion“ vor kurzem vier „Programmpunkte“ ihrer „russischen Abteilung“ vorgelegt. Eine Kontaktadresse in Russland wird von der Organisation allerdings nicht genannt; insofern ist denkbar, dass die „russische Abteilung“ aus in Deutschland lebenden Menschen mit Russland-Bezug und vermutlich muttersprachlichen Russisch-Kenntnissen besteht. Auch die „Programmpunkte“ liegen jedenfalls in russischer Sprache vor. In ihnen heißt es: „Russen an die Macht in Russland. Schaffung eines Staates, der ein ethnisch russisches Imperium ist.“ Man strebe nach einem „erfolgreichen Kampf um die Freiheit und Vorherrschaft des russischen Volkes gegen die Freiheit und die Herrschaft der uns ethnisch und kulturell fremden Völker“.

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