RADEVORMWALD/LEVERKUSEN – „Pro NRW“-Chef Markus Beisicht fühlt sich verfolgt. Fünf Stunden nach dem Beginn der Razzia gegen die Neonaziszene in Radevormwald und drei anderen Städten witterte seine selbst ernannte, extrem rechte „Bürgerbewegung“ eine „Stigmatisierungskampagne“ gegen die Partei, die einen „neuen Höhepunkt“ erreicht habe.
Wie berichtet*, war auch das Fraktionsbüro von „pro NRW“ in Radevormwald am Morgen durchsucht worden. Eilig beteuerte die Partei anschließend, dass falls dort Illegales passiert sei, dies ohne Wissen oder Zutun der angeblichen „Bürgerbewegung“ geschehen sei. „Ein parteiloser Bruder eines PRO NRW-Mitglieds soll zeitweise Zugang zu den Fraktionsräumen gehabt haben und auf dem Fraktionscomputer illegal im Alleingang fragwürdige Demoaufrufe kopiert haben“, heißt es bei „pro NRW“.** Auch gegen ein örtliches Parteimitglied solle ein Ermittlungsverfahren anhängig sein.
Des Öfteren war in Radevormwald und Umgebung eine besondere Nähe zwischen jüngeren „pro NRW“-Vertretern und der neonazistischen Kameradschaftsszene deutlich geworden, ohne dass die Parteioberen öffentlich erkennbar eingeschritten wären.*** „Pro NRW“-Chef Beisicht, dem es nicht recht sein kann, knapp drei Wochen vor der Landtagswahl auf solche Kontakte hingewiesen zu werden, sieht nun „Provokateure“ am Werk: „Wenn Provokateure Zugang zu unserem Fraktionsbüro gehabt haben, so wird dies zu Konsequenzen führen.“
„Selbstverständlich“ werde man die Staatsanwaltschaft bei ihrem Versuch unterstützen, den neonazistischen Sumpf in NRW trockenzulegen, erklärte Beisicht. Und falls ein „pro NRW“-Mitglied – „in wessen Auftrag auch immer“, wie der „pro“-Chef hinzufügte – mit Verfassungsfeinden zusammengearbeitet oder gar kooperiert habe, so werde er „natürlich unverzüglich aus der Partei ausgeschlossen“. Da könnte einige Arbeit auf das Schiedsgericht der Partei zukommen… (ts)
* https://nrwrex.wordpress.com/2012/04/25/nrw-razzia-gegen-%e2%80%9efreundeskreis-rade/
** Ausweislich einer internen Kartei von Beisichts „Bürgerbewegung“, in die „NRW rechtsaußen“ Einblick hatte, war der mittlerweile offenbar „parteilose Bruder eines ,pro NRW’-Mitglieds“ nicht immer parteilos: Am 14. August 2008 war er Mitglied bei „pro NRW“ geworden.
*** Zur extrem rechten Szene im Oberbergischen Kreis siehe auch: http://www.mbr-koeln.de/vor-ort/oberbergischer-kreis/
Mai 10th, 2012 → 16:32
[…] https://nrwrex.wordpress.com/2012/04/25/gm-%e2%80%9epro-nrw-sieht-%e2%80%9eprovokateure-am-werk/ Teilen Sie dies mit:TwitterFacebook Schlagworte:Alexander Vogt, Markus Beisicht, Markus Wiener, pro NRW, Radevormwald, Tobias Ronsdorf, Udo Schäfer Veröffentlicht unter:Allgemeines ← K: Neonazi-„Kameradschaft Walter Spangenberg“ verboten (ergänzt) […]