BIELEFELD – Das Bielefelder Bündnis gegen Rechts wirft drei namentlich genannten Teilnehmern der Bielefelder Neonazi-Demonstration von Heiligabend vor, an einem Übergriff auf einen Beobachter der Veranstaltung beteiligt gewesen zu sein.
Einer der Beteiligten sei Peter H. (Leopoldshöhe), den das Bündnis für einen wichtigen Organisator neonazistischer Aktivitäten in Ostwestfalen hält. H. hielt kurz nach dem Zwischenfall eine Rede im Rahmen der Demonstration. Zu den Angreifern habe auch ein junger Ahlener gezählt, der als Ordner eingesetzt war. Er war erst kürzlich nach Verbüßung einer dreijährigen Haftstrafe auf freien Fuß gesetzt worden. Danach hatte er erklärt: „Der Kampf geht weiter, bis zum (End-)Sieg! Auf welchen Ebenen und mit welchen Mitteln, wird sich noch zeigen.“* Als dritten Beteiligten nennt das Bündnis den Anmelder und Versammlungsleiter Sven Skoda. Der Angriff sei durch Videoaufnahmen des WDR und durch eine Fotoserie dokumentiert.
Das Bündnis gegen Rechts möchte nun wissen, warum die Demonstration nach dem Angriff nicht abgebrochen wurde und ob gegen die drei Neonazis ermittelt wird.
Schon vor Beginn der Demonstration sei ein Pressevertreter von Neonazis bedroht worden, berichtete das Bündnis. Dies sei von mehreren Zeugen beobachtet worden, aber ohne Konsequenzen geblieben, obwohl die Polizei davon in Kenntnis gesetzt worden sei. (red.)
* http://www.bnr.de/artikel/hintergrund/der-kampf-geht-weiter
- Ergänzung (2.12.2012): Inzwischen wurde eine Fotoserie veröffentlicht, die den Übergriff dokumentiert:
http://bielefeldstelltsichquer.wordpress.com/2012/01/02/561/
- Korrektur eines Details: Der Ahlener, der an der Attacke beteiligt gewesen sein soll, trug keine Ordner-, sondern eine Sanitäter-Armbinde.
Posted on 29. Dezember 2011 von redax1