Marl – „Pro NRW“ möchte offenbar den Anti-Moscheebau-Protest in Marl nicht der kleinen, aber im Unterschied zu „pro“ lokal verankerten rechtspopulistischen Konkurrenz von der „Unabhängige-Bürger-Partei“ (UBP) überlassen.
Zwar wird die UBP*, die unter anderem im Stadtrat von Marl mit einem Mandat und im Kreistag mit drei Sitzen vertreten ist, in einer Stellungnahme des „pro NRW“-Kreisvorsitzenden Werner Peters zum Thema mit keinem Wort erwähnt. Doch vor allem deren Wählerklientel dürfte er im Blick haben, wenn er jetzt einerseits über eine Verteilaktion seiner selbst ernannten „Bürgerbewegung“ am Samstag berichtet, andererseits „öffentlichkeitswirksamen Protest“ gegen den Bau von Moscheen fordert.
Peters poltert gegen „linken Mainstream und geistlose Fellachen“, die immer noch von einer multikulturellen Gesellschaft „palavern“ würden, gegen Bundespräsident Christian Wulff, der wegen seiner Äußerung, der Islam gehöre zu Deutschland, eine „Schande für Deutschland“ sei, und gegen „Politiker der Altparteien“, die man „an den Pranger stellen“ solle.
An die Marler appelliert er, den „Widerstand und Protest mit einer Bewegung wie PRO NRW“ aufzubauen, „die sich landesweit mit demokratischen Mitteln gegen die Islamisierung unserer Heimat einsetzt“. Peters: „Kommen Sie zur Pro NRW – Bürgerbewegung, wählen Sie das Original des demokratischen Islam-Widerstandes.“
Konkret empfiehlt Peters außerdem Demonstrationen vor dem Marler Rathaus. Dabei zeugen manche seiner Vorschläge von einer erstaunlichen gedanklichen Schlichtheit. Zum Beispiel seine Überlegung, einen Moscheebau gerichtlich unter Berufung auf den Grundgesetz-Artikel 140 verbieten zu wollen, der dafür nur bei einer äußerst fantasievollen Interpretation einen Ansatzpunkt liefern könnte. Oder seine Überlegung, warum man angebliche „hoheitliche Rechte“ der DITIB, der „Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V.“, öffentlich ansprechen solle. Peters: „Moscheegemeinden übertragen die Grundstücke mehr als häufig der Ditib, die eine Organisation des türkischen Staates ist. Moscheegrundstücke sind also exterritorial, ähnlich einer Botschaft. Daher auch die türkische Fahne vor vielen Moschee.“ (ts)
* https://nrwrex.wordpress.com/2011/03/05/re-rechte-gemeinsamkeiten/
Mai 30th, 2011 → 13:28
[…] https://nrwrex.wordpress.com/2011/03/06/re-%e2%80%9epro-nrw%e2%80%9c-will-das-%e2%80%9eoriginal-des-d… Hinterlasse einen Kommentar LikeSei der Erste, dem dieser post gefällt. TrackBack […]