NRW: „Pro“ freut sich über Geld vom Staat

Posted on 10. Mai 2010 von


Leverkusen – Obwohl „pro NRW“ die eigenen Wahlziele verfehlt hat, zeigt sich der Parteivorsitzende Markus Beisicht insgesamt „zufrieden“ mit dem Ergebnis seiner Rechtspopulisten bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen.

Zunächst hatte „pro“ den Einzug in den Landtag angepeilt, später ein Ergebnis oberhalb von zwei Prozent. „Die Bürgerbewegung ist stärker als alle verbrauchten, alten Rechtsparteien zusammen, obwohl diese mit allen Mitteln um einen Erfolg gekämpft haben“, freut sich Beisicht nun in einem Interview auf der Homepage der extrem rechten Partei. Insbesondere schätzt er sich glücklich, dass „pro“ künftig in den Genuss der staatlichen Parteienfinanzierung kommt. „Wenn wir jetzt auch finanziell ordnungsgemäß staatlich aufgepäppelt werden, dann besteht eine sehr gute Chance, eine sehr gute Perspektive, dass wir in fünf Jahren das umsetzen, was wir eigentlich schon heute umsetzen wollten“, hatte er am Wahlabend bei einem Treffen mit „pro“-Funktionären gesagt.

Erneut stellte er in dem Interview seine notorische Rechenschwäche unter Beweis: „Überall dort, wo pro NRW über wahlkampffähige Strukturen, handlungsfähige Verbände und vor Ort verankerte Kandidatinnen und Kandidaten verfügt, konnte bei dieser Landtagswahl selbst in Ballungsräumen unter widrigsten Bedingungen die Fünfprozenthürde geknackt werden.“ Tatsächlich gelang dies „pro NRW“ auf Wahlkreisebene nirgendwo (https://nrwrex.wordpress.com/2010/05/10/nrw-npd-und-rep-verlieren-%e2%80%93-%e2%80%9epro%e2%80%9c-verfehlt-wahlziele/). Und selbst in der Hochburg Köln musste man sich mit 2,4 Prozent bescheiden. Aber selbst der Schlappe in der Domstadt kann Beisicht allen Ernstes noch etwas Positives abgewinnen: Immerhin ist das Märchen, pro NRW sei ausschließlich in Köln stark, nun eindrucksvoll widerlegt worden.“

Beisicht kündigte einen weiteren Ausbau der Parteistrukturen an: „Überall dort, wo jetzt gute Ergebnisse erzielt worden sind, werden in Zukunft konsequent Kreisverbände aufgebaut werden, um eine kommunalpolitische Verankerung voranzutreiben.“

Die „Republikaner“ hätten sich mit ihrem Wahlantritt in NRW endgültig ins politische Nirwana bewegt“. Bundesweit sei es jetzt das Ziel, „die Voraussetzungen für die Schaffung einer modernen, demokratischen rechtpopulistischen neuen Plattform zu schaffen“, erklärte Beisicht. Als einen Ansprechpartner beim Verfolgen dieses Ziels nannte er den stellvertretenden „Republikaner“-Vorsitzenden Stephan Stritter. In NRW rechnet er die REP-Stadträte Arnd Schubeus (Herne) und Jürgen Krüger (Düsseldorf) zu den „honorigen Persönlichkeiten“ in den Reihen der „Republikaner“. „Mit solchen Personen kann es zukünftig eine Zusammenarbeit geben.“

Der „pro Deutschland“-Vorsitzende Manfred Rouhs orientiert derweil schon einmal auf die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr. Nun gelte es, alle Kräfte in der Hauptstadt zu konzentrieren. Der Möglichkeit, dass das Ergebnis aus dem einwohnerstärksten Bundesland dabei demotivierend wirken könnte, will er vorbeugen: „In Nordrhein-Westfalen maß das Wahlgebiet mehr als 34.000 Quadratkilometer, die Bevölkerungszahl liegt knapp unter 18 Millionen. Berlin misst dagegen nur 891 Quadratkilometer und hat 3,4 Millionen Einwohner.“ (ts)

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