UN/HAM/PB: Auch „Kameradschaft Hamm“ springt auf Anti-Moschee-Zug

Posted on 6. April 2010 von


Bergkamen/Hamm/Salzkotten – Die NPD hat seit rund vier Monaten das Anti-Moschee-Kampagnenthema für sich entdeckt – da wollen auch die parteilosen Neonazis von der „Nationalen und Sozialistischen Kameradschaft Hamm“ nicht zurückstehen.

Sie machen gegen den Bau einer Moschee im benachbarten Bergkamen mobil. Moscheen seien „ein Zeichen einer für uns artfremden Religion und Kultur“, meinen die Hammer Neonazis und betonen zugleich, dass es ihnen nicht nur um das Gebäude an sich geht. Moscheen seien „nur ein deutlich sichtbares Symbol der Überfremdung“, heißt es in dem Text, in dem auch über einen „deutschen Volkstod“ schwadroniert wird.

Einerseits loben die Hammer Neonazis die Schweizer dafür, dass sie „mit ihrem Minarett-Verbot bereits mit gutem Beispiel“ vorangegangen seien, andererseits grenzen sie sich von anderen Fraktionen der extremen Rechten in der Bundesrepublik ab, die sich ebenfalls die Schweizer Volksabstimmung zum Vorbild nehmen. Mit „weichgespülten ,Rechtspopulisten’“ woll man nichts zu tun haben, betonen die Hammer Neonazis mit Blick auf „pro NRW“.

Keinen Bedarf an Abgrenzung zu „pro NRW“ hingegen hat offenbar eine andere Neonazigruppierung aus Nordrhein-Westfalen. Der „Nationale Widerstand Salzkotten“ aus dem Kreis Paderborn veröffentlichte in der vorigen Woche eine Stellungnahme von „pro NRW“ zu ihrem Anti-Minarett-Wochenende im Ruhrgebiet inklusive eines Seitenhiebs auf die NPD auf seiner Homepage und versah den Text mit der Überschrift „Erfolgreiches Wochenende für PRO-NRW“ – ganz ohne Distanzierung oder Relativierung. (ts)

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