Stolberg – Am 3. April wollen Neonazis in Stolberg auf die Straße gehen. Bundesweit wird für den Aufmarsch mobilisiert. Doch es gibt aus Neonazikreisen offenbar auch Störfeuer gegen die Veranstaltung.
Im Internet kursiert ein Aufruf für eine weitere Veranstaltung an just jenem 3. April im niedersächsischen Buchholz. „Kriminelle Ausländer ausweisen“ soll das Motto sein. Als Veranstalter wird Manfred Börm genannt, Bundesvorstandsmitglied und Ordnungsdienstleiter der NPD.
Nicht recht klar ist, ob es sich dabei um eine Demonstration, eine „Mahnwache“ oder eine Saalveranstaltung handeln soll. Einerseits ist in der Einladung davon die Rede, man wolle den „verkaufsstarken Sonnabend zwischen Karfreitag und Ostern“ nutzen, „um eine entsprechende Öffentlichkeit herzustellen“. Andererseits heißt es, „Einlaß/Beginn“ sei um 11 Uhr.
In einem Neonazi-Forum wird gerätselt, ob es sich bei der Terminüberschneidung um „gezielte Spalterei“ oder um einen Hinweis auf „mangelndes Organisationstalent“ handelt. Wobei man dem NPD-Ordnungsdienstleiter sicher alles Mögliche nachsagen kann, mangelndes Organisationstalent aber nicht. Einer der Autoren in jenem Neonaziforum meint denn auch: „Da der Anmelder der gleiche Manfred Börm ist mit dem es vorletztes Jahr schon Probleme gab, denke ich das die Terminwahl Absicht ist.“
Tatsächlich war Börm vor zwei Jahren im April als Ordner in Stolberg mit „Autonomen Nationalisten“ aneinandergeraten, die nicht so ganz seinem NPD-geprägten Bild von „Ordnung“ entsprechen. (ts)
Posted on 11. März 2010 von redax1