NRW: Auch „Deutsche Partei“ will am 9. Mai gewählt werden

Posted on 13. Januar 2010 von


Bochum – Es gehört am ehesten in die Rubrik Kuriositäten: Neben NPD, „Republikanern“ und „pro NRW“ will bei der Landtagswahl am 9. Mai mit der „Deutschen Partei“ (DP) eine weitere extrem rechte Formation antreten. Dies hat jedenfalls ihr Bundesvorstand beschlossen.

In den letzten knapp zehn Jahren war die wenige hundert Mitglieder zählende Partei allenfalls aufgefallen, weil auf die vollmundige Ankündigung bevorstehender Wahlerfolge stets Ergebnisse im kaum messbaren Promillebereich folgten, man intern ansehnliche Schlammschlachten zelebrierte, regelmäßig Mitglieder der jeweils unterlegenen Grüppchen oder „Flügel“ ausgeschlossen wurden oder freiwillig das Weite suchten. Wer Beispiele für politisches Egomanen- oder Querulantentum mit extrem rechtem Hintergrund suchte, wurde bei der DP zuverlässig bedient.

Zu den Mitgliedern, die aus der Partei flüchteten, gehörte Ende 2006 auch der Bochumer Ex-Landesvorsitzende Michael Fischer. Er ist im vorigen November in den Schoß der Partei zurückgekehrt und prompt mit dem Amt eines „Landesbeauftragten“ belohnt worden.

In dieser Funktion – ein Landesparteitag mit der Wahl eines Vorstands soll erst noch folgen – empfängt er am morgigen Freitag den Bundesvorstand der DP. „Aus symbolischen Gründen“, betont die DP, werde das Treffen in Fischers Heimatstadt Bochum stattfinden. Thema soll sein, „mit welcher Strategie die Partei in diese Wahl gehen wird und wie man die organisatorischen Hürden in der kurzen Zeit überwinden will“.

Michael Fischer weiß um die Schwere der Aufgabe: „Der Weg zum Wahlantritt 2010 in NRW wird sehr schwer, aber wenn alle Parteimitglieder an einem Strang ziehen, können wir es schaffen!“ Aber eines Stranges bedarf es wohl nicht: Angesichts der realen Möglichkeiten der DP reicht für diese Kraftanstrengung schon ein kurzes Stück Kordel. (ts)

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